Firma Lietmeyer: Mieterinitiative in Hofstede ist verärgert

Seit einigen Jahren betreut der Mieter-
verein eine Initiative von Mieterinnen
und Mietern in Bochum-Hofstede. Diese
sind verzweifelt, weil ihr Vermieter, die
Lietmeyer Unternehmensgruppe, schlecht
erreichbar ist, Instandhaltung verweigert
und zu hohen Nebenkosten Belege vorent-
hält. Einige Mieter:innen sollen inzwischen
bis zu 5.000 Euro nachzahlen.

Das Geschäftsmodell mit den Wohnungen ist perfide. Zwar sind die Wohnungen wegen der öffentlichen Förderung noch bis Ende 2026 mietpreisgebunden. Gewinne aus diesen Wohnungen zieht das Unternehmen anscheinend aus Nebenkosten, indem es eigene Gesellschaften gründet und sich selbst Rechnungen ausstellt. Im Fachjargon ist von „Inhouse Geschäften“ die Rede. Solche Geschäfte können zu überhöhten Preisen führen.Besonders deutlich wird dieses Modell in Hofstede an der Gaslieferung für die Häuser. 2020 wechselte diese von den Dortmunder Stadtwerken zur Nord Gas GmbH. Daraufhin verdreifachten sich in kurzer Zeit die Kosten. Alleiniger Gesellschafter des Unternehmens ist der Geschäftsführer des vermietenden Unternehmens. Auch die Kosten für Müll, Hausmeister, Gartenpflege und Putzdienste sind fragwürdig, zumal laut den Mieter:innen viele dieser Dienstleistungen nicht ordnungsgemäß ausgeführt werden.

Der Mieterverein hat daher für die Mieterinnen und Mieter Belege angefordert und überhöhte Kosten wegen Unwirtschaftlichkeit angemahnt. Bis heute sind Antworten des Unternehmens zur Nebenkostenabrechnung 2021 offen. Von der Abrechnung 2022 hat der Mieterverein Mitte Dezember zum vierten Mal Belege angemahnt. Der Mieterverein empfindet es daher als nicht zutreffende Aussage, wenn Herr Lietmeyer am 19.12.2024 in der Bochumer WAZ behauptet, er habe alle Belege geschickt.

Das schön gelegene Gebäude wird beim Mieterverein als Problemimmobilie wahrgenommen. Einige Wohnungen haben defekte Heizungen und zudem Schimmelprobleme. Nach mehrfachen Bitten der Mieter:innen waren Handwerker da, die aber die Heizungsprobleme nicht beseitigen konnten. Die Hintergründe für den Schimmel sind leicht ersichtlich. Die Wohnungstüren sowie deren Rahmen zu den Laubengängen sind aus stark kälte­leitendem Stahl. Gleiches gilt für die Glasbausteine, die in den Wohnungen verbaut sind. Um hier Abhilfe für die Mieterinnen und Mieter zu schaffen wären zielgerichtete Baumaßnahmen nötig.