Die neuen Mietenkämpfe – Diskussion mit Ralf Hoffrogge

Ende Oktober lädt der Mieterverein zur Buchvorstellung und Diskussion mit dem Berliner Autor Ralf Hoffrogge ein.
Veranstaltung: „Die neuen Mietenkämpfe“
Ort: KoFabrik, Stühmeyerstraße 33, 44787 Bochum
Zeit: Mittwoch, 29.10., 19 Uhr
Es diskutieren: Ralf Hoffrogge (Autor) & NN (Initiativenvertreter:in aus dem Ruhrgebiet; moderiert vom Mieterverein Bochum
Mitten im Rechtsruck entwickelt die Berliner Mietenbewegung Alternativen zur Hetze. Sie setzt Vergesellschaftung gegen Marktradikalismus und gewinnt dafür Mehrheiten. In seinem Buch „Das Laute Berlin – Deutsche Wohnen & Co Enteignen und die Wiederkehr der Vergesellschaftung“ berichtet Ralf Hoffrogge, wie die Mietenkrise zum demokratischen Aufbruch wurde. Er erzählt, wie im Nachgang der Finanzkrise von 2008 eine neue soziale Bewegung entstand: aus kleinen Nachbarschaftsinitiativen wurden große Bündnisse, ruinierten durch geschickte Medienarbeit das Image der Wohnkonzerne und trieben die Berliner Landesregierung mit zwei Volksentscheiden vor sich her.
Einer davon erregte unter der Losung “Deutsche Wohnen & Co Enteignen” weltweites Aufsehen. Obwohl die Politik den Auftrag zur Vergesellschaftung bisher nicht umsetzte, hat die hauptstädtische Mietenbewegung viel verändert. Sie konnte die Privatisierungswelle brechen und öffentliche Wohnungsbestände retten, sogar großflächige Rekommunalisierungen und Neubau in öffentlichem Eigentum erreichen. Forderungen nach Wirtschaftsdemokratie und Vergesellschaftung waren jedoch bisher nicht durchsetzbar. So ergibt sich eine Pattsituation: der Marktradikalismus ist gebremst, aber nicht gebrochen. An dieser Stelle ist Zeit für einen Rückblick: Wie tickt die Mietenbewegung in Deutschland? Was hat sie in den letzten 15 Jahren erreicht? Wo sind Leerstellen und blinde Flecken? Ralf Hoffrogge hat als Aktiver und Publizist die Berliner Mietenproteste der letzten Jahre begleitet. Er freut sich auf den Austausch mit Erfahrungen aus Bochum und dem Ruhrgebiet.
In Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW, dem Institut für Soziale Bewegungen und der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets.