Zu hohe Energiekosten?

Auch wenn es immer wieder Preisschwankungen gibt, die Energiekosten belasten immer mehr Mieterinnen und Mieter. Das hängt nicht nur am Ukraine-Krieg, sondern auch an Geschäftsmodellen mancher Energielieferanten. Für viele belasten die Energiekosten das eigene Portemonnaie zu stark, oder die Nebenkostenabrechnung erscheint zu hoch. In den Fällen haben Mieter:innen verschiedene Optionen, was sie tun können. Eine kurze Anleitung dafür hat der Mieterverein erstellt.

Nebenkostenabrechnung prüfen

Ein erster Schritt sollte immer sein, die Abrechnung zu überprüfen. Einen ersten Anhaltspunkt bieten zwei Internetportale, mit deren Hilfe einschätzbar ist, ob der Haushaltsverbrauch im Vergleich zu anderen Haushalten zu hoch erscheint. Dafür werden die eigenen Verbräuche und Kosten mit denen aus der regionalen Umgebung verglichen. Für den Stromverbrauch ist dies www.stromspar-check.de. Für die Heizung hilft www.heizspiegel.de/heizkosten-pruefen.

Dort bekommen Sie eine erste Einschätzung, ob ihre Heizkosten bzw. ihr Energieverbrauch erhöht oder in Ordnung ist. Gleichzeitig werden Mieter über Modernisierungs- und Kosteneinsparpotentiale in dem von ihnen bewohnten Gebäude informiert.

Für Mitglieder kann zudem der Mieterverein die Nebenkostenabrechnung fachkundig prüfen.

Energiefresser finden

Finden Sie die Energiefresser in Ihrem Haushalt. Der Kühlschrank ist schon ein älteres Modell? Der Wäschetrockner arbeitet noch mit Abluft? Die Verbraucherzentrale hilf dabei. Eine telefonische Energieberatung ist kostenlos, ein Termin bei Ihnen vor Ort schlägt mit 30 € zu Buche (Kontakt: 0234/974737-01 oder bochum@verbraucherzentrale.nrw).

Wie viel Strom verbraucht Ihre Waschmaschine bei 30 Grad? Oder wie viel Ihr Fernseher im Stand-by-Betrieb? Das sagen Ihnen unsere Strommessgeräte aufs Watt genau. Sie können die Geräte bei uns für maximal eine Woche kostenfrei ausleihen. Erst bei längerer Ausleihe wird ein Entgelt fällig. Einzige Bedingung: Es ist eine Kaution in Höhe von 50 Euro zu hinterlegen, die Ihnen bei ordnungsgemäßer Rückgabe selbstverständlich wieder ausgezahlt wird. Details zu den Regeln der Ausleihe erfahren Sie unter der Rufnummer 0234 / 96 11 40.

Vermieter ansprechen

Sie können jederzeit Ihren Vermieter ansprechen, ob er Ihnen bei der Reduzierung Ihrer Energiekosten helfen kann. Zum Beispiel, wenn dieser die Heizanlage regelmäßig prüfen lässt.

Falsch eingestellte Brenner oder Verunreinigungen durch Ruß verursachen unnötig hohe Heizrechnungen. Die Nebenkosten innerhalb der Heizkosten machen meist zehn bis zwanzig Prozent aus – und werden oft anstandslos hingenommen. Dabei fallen für Ablesen, Wartung und Betriebsstrom der Heizung oft zu hohe Kosten an. Vermieter sollten daher regelmäßig Ihre Heizung überprüfen lassen.

Durch die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sind zahlreiche Vermieter seit dem 1.10.2024 verpflichtet, ihre Heizungsanlagen genauer unter die Lupe zu nehmen. Der dazu vorgeschriebene Heizungscheck ist eine umfassende Überprüfung von Heizungsanlagen. Gemäß §60b GEG sind Eigentümer von Gebäuden dazu verpflichtet einen solchen Check durchführen zu lassen, sofern ihre Heizungsanlagen älter als 20 Jahre sind. Ziel des Heizungschecks ist es, den energetischen Zustand der Anlage zu prüfen, Schwachstellen aufzudecken und Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz aufzuzeigen.

Die Untersuchung erstreckt sich dabei nicht nur auf den Heizkessel, sondern auch auf das gesamte Heizsystem inklusive Rohrleitungen, Thermostate und Pumpen. Somit wird sichergestellt, dass die Anlage optimal eingestellt ist und keine unnötige Energie verschwendet wird. Außerdem hilft der Check dabei, mögliche Probleme oder Defekte frühzeitig zu erkennen.

Energieberatung

Die Verbraucherzentrale hilft dabei Energiekosten zu sparen. Eine telefonische Beratung ist kostenlos, ein Vorort Termin schlägt mit 30 € zu Buche.

Kontakt: 0234 974737-11 und bochum.energiehilfe@verbraucherzentrale.nrw

Speziell beim Thema Stromsparen helfen auch die Energieberater der Caritas – und zwar bei Ihnen vor Ort. Dort gibt es auch kostenlose Energiesparhelfer für Menschen mit geringem Einkommen, niedriger Rente oder im Bezug von Bürgergeld und anderer Sozialleistungen. Hier hilft ein Stromspar-Check ganz praktisch und konkret: Mit der Energiesparberatung sparen Sie bis zu 300 Euro oder mehr pro Jahr. Kostenlose Soforthilfen und eventuell einen Zuschuss von bis zu 200 Euro zum Austausch von Kühlschrank oder Gefriertruhe gibt es obendrein.

Näheres unter Stromspar-Check

Kontakt: 0234 3070571 und energiesparservice@caritas-bochum.de

Staatliche Leistungen beantragen

Viele Mieter:innen haben zudem ein Anrecht auf Bürgergeld, Grundsicherung im Alter, Kinderzuschlag oder Wohngeld. Dabei helfen die verschiedenen Sozialberatungsstellen wie zum Beispiel der Caritas (montags bis freitags 9-12 Uhr; Telefon: 0234 964220).

Hilfen bei akuten Problemen

Menschen, die akute Probleme mit der Zahlung von Mieten und Energie haben, mit drohendem Wohnraumverlust oder der Sperrung durch das Energieversorgungsunternehmen hilft das Amt für Soziales. Gegebenenfalls ist hierüber die Ausstellung einer Kostenübernahmeerklärung für eine Schuldnerberatung oder die Übernahme von Mietrückständen und Energiekostenrückständen als Darlehen möglich. Betroffene wenden sich an das Amt im Husemann Karree (Tel: 0234 910-1746; Email: vermeidung-wohnraumverlust@bochum.de)

Menschen, die akute Probleme mit der Zahlung von Mieten und Energie haben, mit drohendem Wohnraumverlust oder der Sperrung durch das Energieversorgungsunternehmen hilft das Amt für Soziales. Gegebenenfalls ist hierüber die Ausstellung einer Kostenübernahmeerklärung für eine Schuldnerberatung oder die Übernahme von Mietrückständen und Energiekostenrückständen als Darlehen möglich. Betroffene wenden sich an das Amt im Husemann Karree (Tel: 0234 910-1746; Email: vermeidung-wohnraumverlust@bochum.de)